Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung und die Situation von Flüchtenden auf dem Mittelmeer
Wir laden ganz herzlich zum Vortrag mit anschließender Diskussion ein
Datum: 16. Oktober 2024
Uhrzeit: ab 19:30 – 21:00 Uhr
Ort: Astoriasaal, Volkshochschule Konstanz
Veranstalter: Lokalgruppe Konstanz, Seebrücke Konstanz, Volkshochschule Landkreis Konstanz e.V.
Beschreibung:
Gorden Isler, Vorsitzender der zivilen Seenotrettungsorganisation Sea-Eye e.V. wird in seinem Vortrag die aktuelle Situation von Flüchtenden auf dem Mittelmeer beleuchten und die Herausforderungen thematisieren, denen sich zivile Seenotrettungsorganisationen gegenübersehen. Zivile Seenotrettungsorganisationen suchen auf der tödlichsten Fluchtroute der Welt nach Menschen in Seenot und kämpfen gegen das Ertrinken. Ihr engagiertes Handeln ist eine Antwort auf die gescheiterte Migrationspolitik der Europäischen Union, die sich ihrer Verantwortung für die tausenden Todesfälle im Mittelmeer verweigert.
So haben beispielsweise in den letzten Jahren Italiens Maßnahmen gegen die zivile Seenotrettung eine neue Dimension angenommen, indem die italienische Regierung äußerst kreativ extra für diesen Zweck geschaffene juristische Mittel einsetzt. Und nicht nur Sea-Eye e.V. kämpft regelmäßig gegen die unrechtmäßigen Festsetzungen der Rettungsschiffe an. Auch weist Italien für die Ausschiffung von geretteten Menschen weit entfernte Häfen zu, wodurch die Rettungsschiffe gezwungen sind, lange aus dem Einsatzgebiet fernzubleiben. Insgesamt entstehen dadurch tausende
unnötige Extra-Kilometer, die die Rettungsschiffe zurücklegen müssen. Dies kostet nicht nur Zeit und Geld, sondern setzt die Überlebenden an Bord zusätzlichen körperlichen und emotionalen Belastungen aus. Gorden Isler wird über die zunehmende Kriminalisierung von Rettungseinsätzen auf dem Mittelmeer sprechen und die daraus resultierenden Konsequenzen für Menschen auf der Flucht. Trotz der humanitären Verpflichtung, Menschen in Seenot zu retten, sehen sich Organisationen wie Sea-Eye e.V. mit ständig restriktiver werdenden rechtlichen und politischen Herausforderungen konfrontiert. Die Lage im Mittelmeer bleibt dramatisch und verlangt nach internationaler Aufmerksamkeit und einer kritischen Diskussion über die Abschottung der Europäischen Union. Im Anschluss an den Vortrag wird es noch ausreichend Zeit für Fragen und Diskussionen geben