Kolonialismus und Hilfe
In welchem Verhältnis stehen Kolonialismus, Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe?
Datum: 27. März 2021
Uhrzeit: 10:00 – 16:00 Uhr
Ort: Die Veranstaltung findet online statt. Teilnehmer*innen erhalten die Zugangsdaten einen Tag vor der Veranstaltung per E-Mail.
Beschreibung:
Kolonialismus, Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe sind historisch eng miteinander verbunden. So entstand die Vorstellung davon, was Entwicklung bedeutet, parallel zur kolonialen Eroberung der Welt. Im Kolonialismus wurde Hilfe, etwa gegen Sklaverei oder ‚despotische Herrschaft‘, als zentrales Argument zur Rechtfertigung der Unterwerfung nicht-europäischer Gesellschaften genutzt. Nach der Kolonialisierung wurden die Abhängigkeiten durch Kooperationsverträge weiter aufrechterhalten.
Heutzutage wird die vermeintliche Überlegenheit Europas dadurch gestärkt, dass Europa vermeintlich schwächeren Ländern hilft. Das Helfen verdeutlicht das Machtverhältnis zwischen Globalem Norden und Globalem Süden. Der Globale Norden tritt als starker Helfer auf, während der Globale Süden als bedürftiger Hilfsempfänger erscheint. Die Privilegien der einen sind spätestens dann sichtbar, wenn es darum geht, dass die ‚Helfer*innen‘ mit ihren Pässen Grenzen mühelos überwinden, während die ‚Hilfsbedürftigen‘ ihr Leben dafür aufs Spiel setzen müssen.
Themen des Workshops:
• In welchem Verhältnis stehen Kolonialismus und Hilfe zueinander?
• Warum helfe ich?
• (Wie) ist solidarische Hilfe jenseits von Bevormundung möglich?
Diesen Fragen gehen wir in diesem Workshop mit Inputs, Diskussionen und Übungen, die zur Reflexion der eigenen Haltung einladen, nach. Der Workshop setzt eine Bereitschaft zur Selbstreflexion voraus.
Referent*innen:
Dr. Anna Maria Krämer ist Referentin für politische Bildung bei basa e. V. Sie studierte Politikwissenschaft sowie frankophone und hispanophone Literaturen an Universitäten in Frankfurt, Caracas und Kassel. Mit ihrer Dissertation legte sie eine postkoloniale Kritik der Darstellungen afrikanischer Staatlichkeit im euro-westlichen Diskurs über Afrika vor.
Bei basa e. V. bringt sie ihre Perspektive auf postkoloniale, feministische und intersektionale Theorie in die Bildungspraxis didaktisch ein. Schwerpunkte ihrer Arbeit als Referentin sind die Bereiche diversitätssensible und diskriminierungskritische Bildung, kritische historische Bildung sowie Digitalisierung.
Toma El-Sarout ist freier Referent für politische Bildung und arbeitet unter anderem für basa e. V. und cultures interactive e. V. Er studierte Politik des Nahen und Mittleren Ostens in Marburg und Kairo und besucht derzeit einen Masterstudiengang der Humangeographie in Frankfurt/Main. Schwerpunkte seiner Bildungsarbeit sind die Bereiche rassismuskritische Bildung, antimuslimischer Rassismus, kritische historische Bildung sowie Rechtsextremismusprävention.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Bildungsstätte Alte Schule Anspach I basa e. V. statt. basa e. V. ist anerkannter Träger der Bundeszentrale für politische Bildung.
Teilnahmegebühr:
Die Teilnahme ist kostenlos.
Kontakt:
Bei Fragen zur Veranstaltung schreiben Sie uns gerne.
E-Mail:
Anmeldung:
Da die Teilnehmer*innenzahl begrenzt ist und uns sehr viele Anmeldungen erreicht haben, wurde die Anmeldung beendet. Hier gibt es noch mehr Veranstaltungen der Sea-Eye Academy.