SEA-EYE 5 startet wieder in den Einsatz
Nach 20 Tagen Festsetzung und gestrichener Förderung durch die Bundesregierung kehrt das zivile Rettungsschiff ins Mittelmeer zurück.
Etwa drei Wochen, nachdem die Bundesregierung angekündigt hat, die finanzielle Förderung für zivile Seenotrettung zu streichen, bricht das Rettungsschiff SEA-EYE 5 erneut ins Mittelmeer auf. Zuvor hatten über 80.000 Menschen in einer Petition gefordert, die Unterstützung wieder in den Bundeshaushalt aufzunehmen.
„Viele Menschen haben sich in sehr kurzer Zeit solidarisch gezeigt und ermöglichen, dass die SEA-EYE 5 erneut auslaufen kann. Dafür sind wir dankbar! Doch dieses starke zivilgesellschaftliche Signal steht im scharfen Kontrast zur Haltung der Bundesregierung. Sie reiht sich ein in ein brutales EU-Grenzregime, zieht sich aus der Verantwortung zurück und überlässt die Rettung von Menschenleben wieder allein der zivilen Seenotrettung und den Mittelmeeranrainern. Mit ihrer Politik macht die Bundesregierung Fluchtwege tödlicher und lässt humanitäre Hilfsorganisationen im Stich. Und das ist kein versehentlicher, politischer Blindflug. Das ist ein vorsätzlicher Bruch mit humanitären Grundwerten”, erklärt Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye.
„Gerade in diesen Zeiten stehen wir zu unserer Kooperation mit Sea-Eye und damit zur zivilen Seenotrettung. So stellen wir weiterhin durch den Einsatz unserer Ärzt*innen an Bord die dringend notwendige medizinische Versorgung der in Seenot geratenen Menschen sicher“, betont Dr. Christine Winkelmann, Vorständin Projekte German Doctors e.V.
Für die SEA-EYE 5 ist es die erste Mission nach einer 20-tägigen Festsetzung in Pozzallo auf Sizilien. Die italienischen Behörden hatten diese nach der Rettung von 65 Menschen verhängt. Sea-Eye hat bereits Klage gegen die Verwaltungshaft und das damit verbundene Bußgeld erhoben. Allein im Jahr 2024 hat der Verein drei Klagen gegen unrechtmäßige Festsetzungen durch die italienischen Behörden gewonnen.