Seit 2018 sind mehr als 1.500 Kinder im Mittelmeer ertrunken.
Am 20. November 2024 jährt sich die Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention zum 35. Mal. Doch das Abkommen, das den Schutz und die Rechte von Kindern weltweit sichern soll, steht in gravierendem Gegensatz zur Realität an den Grenzen Europas: Seit 2018 sind laut UNICEF mehr als 1.500 Kinder auf der tödlichsten Fluchtroute der Welt ertrunken – allein im Jahr 2023 verloren etwa 300 Kinder auf der Suche nach Schutz ihr Leben im Mittelmeer.
„Es ist unerträglich, dass Kinder weiterhin im Mittelmeer ihr Leben verlieren, obwohl sich alle EU-Mitgliedstaaten mit der Unterzeichnung der UN-Kinderrechtskonvention dazu verpflichtet haben, das Leben und die Rechte jedes Kindes zu schützen. Diese Verpflichtung darf keine leere Erklärung bleiben. Wir müssen handeln, um das Sterben an Europas Grenzen zu beenden und Kinder auf der Flucht zu schützen”, sagt Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e.V.
Die UN-Kinderrechtskonvention gilt laut Deutschem Kinderhilfswerk als das wichtigste Menschenrechtsinstrument für Kinder und ist die Konvention, die bisher von den meisten Staaten unterzeichnet wurde. Sie wurde am 20. November 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet und trat am 2. September 1990 völkerrechtlich in Kraft. Seit 1992 gilt sie auch in Deutschland.
Bis Ende 2023 waren laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen weltweit mehr als 117 Millionen Menschen auf der Flucht. Rund 40 Prozent von ihnen sind minderjährig. Sea-Eye hat seit 2016 mehr als 18.000 Menschen vor dem Ertrinken gerettet – darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche. Im Rahmen einer Kampagne zum 35. Jahrestag der UN-Kinderrechtskonvention macht der Verein auf das Schicksal von Kindern auf der Flucht aufmerksam.