SEA-EYE 5 rettet 76 Menschen bei herausforderndem Einsatz am Osterwochenende
Der zivile Rettungskreuzer brachte die geretteten Personen am Montagnachmittag sicher in Lampedusa an Land.
Am Ostersonntag gegen 21 Uhr erreichte die Besatzung der SEA-EYE 5 einen Seenotfall, den die Organisation Alarm Phone gemeldet hatte. Wegen des hohen Wellengangs dauerte es mehr als drei Stunden, bis die Besatzung die 76 Menschen von dem doppelstöckigen Holzboot retten konnte. Einige Gerettete gaben an, dass sie vor Durst Meerwasser getrunken hätten. Drei Personen mussten während der weiteren Überfahrt medizinisch überwacht werden.
Dr. Gustav Buescher, Einsatzarzt von German Doctors an Bord der SEA-EYE 5, berichtet: „In der Nacht haben wir 76 Menschen im Mittelmeer auf der SEA-EYE 5 aufgenommen. In der ersten medizinischen Einschätzung zeigten sich bei vielen insbesondere klinische Zeichen von Dehydrierung, Hypothermie, Seekrankheit und Erschöpfung. Einige wenige Fälle benötigten intensivierte medizinische Versorgung in der Krankenstation auf der SEA-EYE 5. Im Vordergrund standen das Monitoring der Vitalwerte, intravenöse Flüssigkeitssubstitution und die Erwärmung. Unter diesen Maßnahmen konnten wir erfreulicherweise in allen Fällen eine adäquate Stabilisierung erreichen. Ich bin froh darüber, dass die schnelle medizinische Versorgung der Patient*innen auf der SEA-EYE 5 die Entwicklung von kritischen Gesundheitszuständen verhindern konnte.“
Die italienischen Behörden wiesen der SEA-EYE 5 zunächst Reggio Calabria als Hafen zu. Nachdem die Einsatzleitung auf die große Belastung für die Geretteten an Bord durch die sich verschlechternden Wetterbedingungen aufmerksam machte, durfte die Besatzung schließlich Lampedusa ansteuern. Am Montag gegen 14:30 Uhr erreichte das Schiff die italienische Insel und brachte die Schutzsuchenden sicher an Land. Eine Person wurde direkt in ein Krankenhaus überstellt, zwei weitere wurden in einem medizinischen Zentrum versorgt.