Eine von 16 Geschichten aus dem neuen Bericht „Vier Jahre Seenotrettung“

Vier Jahre Seenotrettung: Die Schüsse auf dem Meer

… und plötzlich fielen Schüsse

Dramatische Szenen auf der Mission 7/2019. Libysche Milizen schießen scharf. Detlev Suhr war Augenzeuge.


Vier Jahre Seenotrettung

Reportagen über eine bewegte Zeit

Vier Jahre Seenotrettung

In spannenden Reportagen zeigen wir auf 80 Seiten vier Jahre Vereinsgeschichte. Unsere Crewmitglieder berichten von ihren Einsätzen auf See, über das Leid und den Tod, aber auch über die Hoffnung, der sie im Mittelmeer begegnet sind.

Eine von 16 Geschichten aus dem neuen Bericht „Vier Jahre Seenotrettung“

Vier Jahre Seenotrettung: Der „Keks-Räuber“

Der „Keks-Räuber“

Auf unseren Missionen retten wir Menschen, die zuvor in Libyen Unvorstellbares erlebt haben. Auf der Mission 2/2019 bringt ein kleiner Gast den Menschen an Bord der ALAN KURDI wieder etwas Hoffnung und Zuversicht.


Vier Jahre Seenotrettung

Reportagen über eine bewegte Zeit

Vier Jahre Seenotrettung

In spannenden Reportagen zeigen wir auf 80 Seiten vier Jahre Vereinsgeschichte. Unsere Crewmitglieder berichten von ihren Einsätzen auf See, über das Leid und den Tod, aber auch über die Hoffnung, der sie im Mittelmeer begegnet sind.

Eine von 16 Geschichten aus dem neuen Bericht „Vier Jahre Seenotrettung“

Vier Jahre Seenotrettung: Die letzte Fahrt

Der letzte Rettungseinsatz der SEEFUCHS

Klaus Stadler war als Kapitän auf der letzten Rettungsmission 7/2018. Es hätte eine „normale“ Fahrt werden können. Und dann kam es anders als gedacht.


Vier Jahre Seenotrettung

Reportagen über eine bewegte Zeit

Vier Jahre Seenotrettung

In spannenden Reportagen zeigen wir auf 80 Seiten vier Jahre Vereinsgeschichte. Unsere Crewmitglieder berichten von ihren Einsätzen auf See, über das Leid und den Tod, aber auch über die Hoffnung, der sie im Mittelmeer begegnet sind.

Die italienischen Behörden hatten zuvor die ALAN KURDI festgesetzt

  • Sea-Eye reicht Klage gegen italienisches Verkehrsministerium und Hafenbehörde von Palermo ein
  • Rechtsgutachten von Seerechtsexpert*innen widerlegt italienische Auffassung
  • Italienisches Verkehrsministerium konterkariert internationales Recht

Das Sea-Eye Schiff ALAN KURDI liegt derzeit im spanischen Hafen von Burriana. Zuvor wurde es über sieben Wochen in Palermo festgehalten. Drei Missionen musste Sea-Eye deshalb bereits absagen. Die italienische Küstenwache setzte das Schiff nach der Rettung von 150 Menschen am 05. Mai 2020 in Palermo fest und argumentierte mit „gravierenden Sicherheitsmängeln“. Mit ähnlichen Bescheiden setzten die italienischen Behörden später auch die Rettungsschiffe SEA-WATCH 3 von Sea-Watch, die OCEAN VIKING von SOS Mediterranee und die AITA MARI von Salvamento Marítimo Humanitario fest. Sea-Eye hat deshalb nun Klage eingereicht.

„Der Festsetzungsbescheid der italienischen Verkehrsbehörde ist unserer Meinung nach rechtswidrig und schafft juristische Unsicherheiten, die weitere Einsätze der ALAN KURDI verunmöglichen sollen. Seenotrettung ist eine völkerrechtliche Verpflichtung“, sagt Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e. V.

Die italienische Küstenwache kritisierte, dass auf den Schiffen der Hilfsorganisationen nicht genügend Sanitär- und Abwasseranlagen vorhanden seien und sie auch nicht über hinreichende Sicherheitszertifikate verfügten, um regelmäßig so viele Menschen zu retten und unter Einhaltung von Umweltvorschriften sicher in einen italienischen Hafen zu bringen. Die dem Bundesverkehrsministerium unterstellte deutsche Flaggenstaatsbehörde (BG Verkehr) hingegen bestritt dies aber im Falle der ALAN KURDI umgehend nach deren Festsetzung im Mai 2020. Die BG Verkehr bestätigte wiederholt, dass die ALAN KURDI über die nötigen Sicherheitszertifikate verfüge und auch die einschlägigen umweltrechtlichen Standards einhalte. Soweit sich nach einer durch einen Seenotfall nötig gewordenen Rettung mehr Menschen an Bord aufhielten, als vorgesehen, griffen die ausdrücklich in die relevanten internationalen Regelwerke aufgenommenen Ausnahmen von Umwelt- und Sicherheitsbestimmungen zur Rettung von Leben auf See.

„Es kann doch nicht sein, dass ein Konflikt konstruiert wird, in dem nun zivile Akteure mit staatlichen Akteuren darüber streiten müssen, wie viele Menschen überhaupt noch gerettet werden dürfen“, sagt Isler weiter.

Rechtsgutachten von Seerechtsexpert*innen widerlegt italienische Auffassung

Seerechtsexpert*innen des Instituts für Seerecht und Seehandelsrecht der Universität Hamburg erstellten ein kurzes Rechtsgutachten, das auf die angeblichen Mängel einging, die im Rahmen der Festsetzung durch die italienische Küstenwache vorgetragen worden sind. Dieses Gutachten stützt die Rechtsauffassung der BG Verkehr.

„Zur Festsetzung der ALAN KURDI ist zu sagen, dass die von den italienischen Behörden nicht konkret benannten Regelungen zum Teil in dieser Form nicht einmal existieren, weshalb nur abstrakt zum Beispiel auf „SOLAS“ verwiesen wird“, sagt Seerechtsexperte Valentin Schatz.

Das italienische Verkehrsministerium argumentiert wiederholt, dass es sich bei den Einsätzen der NGO’s um geplante Rettungseinsätze handele und die Schiffe deshalb so ausgerüstet sein müssten, dass sie auch im Normalbetrieb sehr viele Menschen an Bord haben können. Dass Italien die geltenden Ausnahmen für Seenotrettung nicht anerkennt, ist rechtlich nicht haltbar.

„Selbst ein Schiff wie die OCEAN VIKING, das ganz erhebliche Kapazitäten hat und fraglos als professionelles Rettungsschiff eingesetzt werden kann, reicht den italienischen Behörden nicht aus, wenn es mehr Personen rettet als beispielsweise im Schiffsabwassersystem oder Garbage Management Plan des Schiffes vorgesehen. Dabei wird völlig ignoriert, dass, selbst wenn man der italienischen Auffassung im Grundsatz folgen würde, das Antreffen eines Seenotfalles mit mehr als der zugelassenen Menge an Personen eben doch ein „ungeplanter Vorfall“ ist. Denkt man die italienische Argumentation zu Ende, dann müssten auch alle staatlichen Rettungsschiffe festgesetzt werden, weil es regelmäßig vorkommt, dass sie eine größere Zahl Menschen vor dem Ertrinken retten müssen, als sie im Normalbetrieb an Bord haben dürften“, sagt Schatz weiter.

Das Rechtsgutachten der Hamburger Seerechtsexpert*innen diente als Grundlage für den beim Verwaltungsgericht in Palermo eingereichten Schriftsatz von Sea-Eye, den italienische Fachanwälte angefertigt haben.

Italienisches Verkehrsministerium konterkariert internationales Recht

Gemäß Art. 91 Abs. 1 des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen gilt: „Jeder Staat legt die Bedingungen fest, zu denen er Schiffen seine Staatszugehörigkeit gewährt, sie in seinem Hoheitsgebiet in das Schiffregister einträgt und ihnen das Recht einräumt, seine Flagge zu führen.“ Deutschland hat solche Bedingungen im Einklang mit den geltenden internationalen Konventionen zur Sicherheit auf See und zum Meeresumweltschutz für die ALAN KURDI festgelegt und nur diese vereinbarten Regelungen sind Grundlage für eine Hafenstaatkontrolle durch Italien. Daran will sich das italienische Verkehrsministerium aber offenbar nicht halten.

„Die Auslegung internationaler Regeln der eigenen politischen Agenda anzupassen, um so Druck auf die Flaggenstaaten auszuüben, ist eine durchsichtige, perfide Strategie und konterkariert internationales Recht“, so Isler.

Tatsächlich forderte der ehemalige italienische Innenminister Matteo Salvini die anderen EU-Mitgliedsstaaten dazu auf, ihre nationalen Gesetze notfalls so abzuändern, dass sie genügen würden, um die Hilfsorganisationen von der Seenotrettung abzuhalten. Die Festsetzung von vier NGO Schiffen und die Konstruktion eines fachlichen Dissens mit den Flaggenstaaten Deutschland, Spanien und Norwegen ist eine konsequente Fortsetzung dieser Lega-Politik.

„Wir haben Vertrauen in die italienische Justiz, die hier nun wieder Rechtssicherheit schaffen muss. Um rechtssicher in den Einsatz zurückkehren zu können, haben wir deshalb ein Eilverfahren beantragt“, sagt Isler.

Unterdessen berichten die Vereinten Nationen, dass in den vergangenen Tagen mindestens 29 Menschen im Mittelmeer ertrunken sind.

Eine von 16 Geschichten aus dem neuen Bericht „Vier Jahre Seenotrettung“

Vier Jahre Seenotrettung: Die Nacht, in der aus unseren Gästen Hefler*innen wurden

Von Geretteten, die zu Helfer*innen wurden

Lebensgefahr auf der SEEFUCHS. Hoffnungslos überfüllt sucht das Schiff einen sicheren Hafen. Kein EU-Staat kommt seiner Verantwortung nach und hilft. Judith Barth schreibt, wie in dieser Lage Gäste zu Helfer*innen wurden.


Vier Jahre Seenotrettung

Reportagen über eine bewegte Zeit

Vier Jahre Seenotrettung

In spannenden Reportagen zeigen wir auf 80 Seiten vier Jahre Vereinsgeschichte. Unsere Crewmitglieder berichten von ihren Einsätzen auf See, über das Leid und den Tod, aber auch über die Hoffnung, der sie im Mittelmeer begegnet sind.

OCEAN VIKING, SEA-WATCH 3 und ALAN KURDI

Gemeinsames Statement von Sea-Eye, Sea-Watch und SOS MEDITERRANEE Deutschland

Die humanitäre Lage im zentralen Mittelmeer hat sich dramatisch zugespitzt: Obwohl in den letzten Wochen mehr Menschen versuchten, in seeuntauglichen Booten aus Libyen zu fliehen, sind inzwischen fast alle aktiven Seenotrettungsschiffe wegen angeblicher Sicherheitsmängel in Italien festgesetzt oder werden mit nicht erfüllbaren Auflagen am Einsatz gehindert. Somit ist derzeit kein ziviles Seenotrettungsschiff im Mittelmeer im Einsatz.

Vorgeschobene Mängel zur Verhinderung von Rettungen
Erneut werden zivile Seenotrettungsorganisationen mit fadenscheinigen Begründungen am Auslaufen gehindert, um das Anlanden von Geretteten in Europa mit allen Mitteln zu verhindern. Zu solchen absurden Vorwürfen gehört zum Beispiel, dass eine Organisation die Umwelt fahrlässig verschmutzen würde, weil auf ihren Mülltonnen keine Mengenangaben stehen. Gleichzeitig wird mehreren Organisationen vorgeworfen, nach Rettungen mehr „Passagiere“ befördert zu haben, als in ihren Schiffspapieren angegeben ist. Unter den von den Behörden blockierten Schiffen sind auch die Schiffe der deutschen Nichtregierungsorganisationen (NGO) Sea-Eye und Sea-Watch, sowie der europäischen NGO SOS MEDITERRANEE. Die Organisationen fordern die sofortige Freilassung der festgesetzten und am Einsatz gehinderten zivilen Rettungsschiffe, damit diese schnellstmöglich wieder auslaufen können.

Humanitärer Skandal durch Versagen der EU
Alleine in den letzten acht Wochen haben die zivilen Aufklärungsflugzeuge von Sea-Watch im zentralen Mittelmeer über 2.100 Personen in Seenot dokumentiert. In vielen dieser Fälle wurden die Menschen durch die sogenannte libysche Küstenwache völkerrechtswidrig nach Libyen zurückgebracht. Am 26. Juli wurden bei einer Schießerei drei Geflüchtete in Libyen getötet, die zuvor von der sogenannten Küstenwache dorthin zurückgebracht wurden. Die europäischen Rettungsleitstellen sind ihrer Verpflichtung, Seenotfälle zu koordinieren und den Überlebenden einen sicheren Hafen zuzuweisen, wiederholt nicht nachgekommen. Dabei haben europäische Behörden billigend in Kauf genommen, dass hunderte Menschen in den letzten Monaten im Mittelmeer ertrunken sind. Die Ereignisse der letzten Wochen zeigen die Notwendigkeit ziviler Seenotrettungsschiffe vor Ort – ihre gezielten Blockierungen sorgen dafür, dass die Situation sich weiterhin zuspitzt.

„Während der letzten EU-Wahl haben die Spitzenkandidat*innnen Manfred Weber und Katharina Barley mit Pauken und Trompeten ein EU-Rettungsprogramm und eine solidarische Lösung für Flüchtende über das Mittelmeer gefordert. Über ein Jahr später hat die EU noch immer keine gemeinsame Antwort gefunden, während das unwürdige und tödliche Spiel mit Menschenleben weitergeht und zivile Seenotrettungsschiffe erneut an der Kette liegen“, sagt Julian Pahlke, Sprecher von Sea-Eye e. V.

Angesichts der aktuellen Lage rufen Sea-Eye, Sea-Watch und SOS MEDITERRANEE die europäischen Behörden dazu auf, die Schiffe sofort freizulassen, damit sie wieder in den Einsatz fahren können. In diesem Zusammenhang wird die deutsche Bundesregierung dazu aufgerufen, die Ratspräsidentschaft für die längst überfällige Einführung eines solidarischen europäischen Verteilmechanismus für Gerettete und einer europäisch koordinierten Seenotrettung zu nutzen. Die europäischen Behörden müssen jetzt Verantwortung übernehmen!

Eine von 16 Geschichten aus dem neuen Bericht „Vier Jahre Seenotrettung“

Vier Jahre Seenotrettung: Überlebenskampf auf dem Meer

Das Protokoll einer Rettung

Chris Orlamünder war als Kapitän der SEA-EYE auf der Mission 5/2017. Im Stakkato der Seefahrt beschreibt er dramatische Szenen und wird am Ende sehr persönlich.


Vier Jahre Seenotrettung

Reportagen über eine bewegte Zeit

Vier Jahre Seenotrettung

In spannenden Reportagen zeigen wir auf 80 Seiten vier Jahre Vereinsgeschichte. Unsere Crewmitglieder berichten von ihren Einsätzen auf See, über das Leid und den Tod, aber auch über die Hoffnung, der sie im Mittelmeer begegnet sind.

Eine von 16 Geschichten aus dem neuen Bericht „Vier Jahre Seenotrettung“

Vier Jahre Seenotrettung: Hand in Hand

Hand in Hand

Beeindruckendes wird geleistet, wenn alle zusammen helfen. Katastrophal, wenn die Kette der helfenden Hände versagt. Beides hat Petra Oeckler auf der Mission 3/2017 erlebt.


Vier Jahre Seenotrettung

Reportagen über eine bewegte Zeit

Vier Jahre Seenotrettung

In spannenden Reportagen zeigen wir auf 80 Seiten vier Jahre Vereinsgeschichte. Unsere Crewmitglieder berichten von ihren Einsätzen auf See, über das Leid und den Tod, aber auch über die Hoffnung, der sie im Mittelmeer begegnet sind.