Illegaler Push-Back durch die sogenannte libysche Küstenwache

Crew der ALAN KURDI beobachtete eine illegale Rückführung

Am 19. September sah die Crew der ALAN KURDI während ihrer zweiten Rettung an diesem Tag, ein Schnellboot näherkommen. Schnell war klar, dass es sich um die Milizen handelt, die unter dem Namen „libysche Küstenwache“ agieren und flüchtende Menschen illegal und gegen ihren Willen zurück nach Libyen bringen.

Die Crew wusste, dass sie sich mit der Evakuierung der Menschen beeilen musste. An Bord der ALAN KURDI wären die Menschen sicherer vor den Milizen als auf ihrem kleinen Boot. Zum Glück waren in dem in Seenot geratenen Holzboot nur 24 Personen, die schnell mit den beiden Einsatzbooten zur ALAN KURDI gebracht werden konnten. So gelang es, diese Menschen vor dem Zugriff der Milizen zu schützen und sie davor zu bewahren, in das Bürgerkriegsland zurückgebracht zu werden.

Seenotretter*innen evakuieren Holzboot

Als sich das Schnellboot unserem Rettungsschiff näherte, wurde die Crew darin bestätigt, dass es sich um die sogenannte libysche Küstenwache handelte. Aus der Ferne konnten sie beobachten, dass sich auf dem Boot eine große Menge an Menschen befand. Das Boot der sogenannten libyschen Küstenwache hatte mindestens eine Gruppe flüchtender Menschen aufgegriffen, um sie zurück nach Libyen zu bringen.

Wir fordern: Keine Rückführungen nach Libyen!

Nach internationalem Recht müssen Menschen, die aus Seenot gerettet werden, an einen sicheren Ort gebracht werden. Erst dann ist die Rettung abgeschlossen. Da in Libyen Bürgerkrieg herrscht und dort Menschen ausgebeutet, gefoltert, vergewaltigt und ermordet werden, ist Libyen kein sicherer Ort.

Libyen ist kein sicherer Ort!

Amnesty berichtet von Verschwindenlassen

Zuletzt veröffentlichte Amnesty International einen Bericht, dass tausende Geflüchtete, die von der sogenannten libyschen Küstenwache aufgegriffen und durch eine Zwangsrückführung nach Libyen gebracht wurden, verschwunden seien.

Die menschenverachtende Politik der EU

Obwohl die Europäische Union über die Menschenrechtslage in Libyen informiert ist, finanziert sie seit Jahren die sogenannte libysche Küstenwache, damit diese die schutzsuchenden Menschen auf ihrer Flucht nach Europa abfängt. Diese menschenverachtende Politik muss dringend aufhören. Daher fordern wir, dass die Europäische Union umgehend die Unterstützung der libyschen Küstenwache einstellt.

Libyen ist kein sicherer Ort – für Niemanden!