Köln strebt Schiffspatenschaft für die SEA-EYE 4 an
Auftaktveranstaltung der Kampagne „Köln Rettet“
Am Donnerstag, den 21. April 2022, um 19:00 Uhr eröffnete die Lokalgruppe Sea-Eye-Köln zusammen mit dem Kölner Spendenkonvoi die Auftaktveranstaltung der Kampagne „Köln Rettet“ im Bürgerhaus Mülheim in Köln. Die Kampagne geht zurück auf die Bereitstellung von Mitteln im Haushalt der Stadt Köln durch die Ratspolitik, mit denen die Seenotrettung im Mittelmeer mit einer konkreten Schiffspatenschaft über 10.000 € im Jahr für einen Zeitraum von vier Jahren unterstützt werden soll.
„Es gibt bis heute keine legalen und sicheren Fluchtwege nach Europa. Über die Fluchtrouten riskieren Schutzsuchende ihr Leben. Eine Gesellschaft, die Wert auf die Einhaltung grundlegender Menschenrechte legt, darf dem Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen. Es braucht jetzt auf allen Ebenen Zeichen der Solidarität. Die Stadt Köln übernimmt Verantwortung und ist Teil des Bündnisses ‚Sichere Häfen‘“, sagt Dîlan Yazicioglu, Ratsmitglied der Stadt Köln.
„Wir sind stolz und dankbar, dass unser jahrelanger Aktivismus in Köln nun auch dazu führte, dass die Stadt ganz konkret die Seenotrettung unterstützt und dem Versprechen sicherer Hafen für schutzsuchende Menschen sein zu wollen, endlich Taten folgen lässt. So verankern wir das Thema gemeinsam in unserer Stadtgesellschaft und geben den Kölner*innen mit ‘Köln Rettet’ eine ganz konkrete Möglichkeit Teil einer solidarischen Stadt zu sein“, sagt Alina Hansen, Sprecherin der Lokalgruppe Sea-Eye-Köln.
Sea-Eye wird auf der Webseite „Köln Rettet“ alle Geldspenden und zukünftigen Aktionen im Kontext Seenotrettung aus Köln sichtbar machen.
„Wie groß der Wunsch ist, Verantwortung zu übernehmen, sehen wir in Bochum. Innerhalb von nur zwei Wochen sammelte ‘Bochum Rettet’ mehr als 13.000 € für den nächsten Einsatz der SEA-EYE 4. Dieses Geld kommt direkt an, denn unser Schiff soll schon am Freitag wieder in den Einsatz aufbrechen. Nun muss Köln direkt als zweite Stadt nachlegen“, sagt Hansen weiter.
Prominente Unterstützung erhält die Kampagne vom Kölner Kabarettisten Christoph Sieber, der verschiedene Seenotrettungsorganisationen seit 2015 unterstützt.
„Im Mittelmeer ertrinken Menschen, wenn sie niemand rettet. Dass sich meine Heimatstadt Köln daran finanziell beteiligt unterstütze ich. Einfach weil ‚Sterben lassen‘ keine Option ist“, sagt Christoph Sieber.
Über die Kampagne „Deine Stadt Rettet“
„Köln Rettet“ ist eine Aktion der Rahmenkampagne „Deine Stadt Rettet”. „Deine Stadt Rettet” soll Kommunen, die sich als „Sichere Häfen” bekennen, dabei helfen, die Bürger*innen in der Kommune zu aktivieren und in die gemeinsame Arbeit einzubinden, indem sie die zivile Seenotrettung in Form einer Schiffspatenschaft für die SEA-EYE 4 unterstützt und das gemeinsame Engagement sichtbar wird.
Der Beitritt hunderter Kommunen zum Bündnis „Sichere Häfen“ demonstriert die flächendeckende Bereitschaft zur Hilfe für schutzsuchende Menschen. Ein konkreter Umsetzungsschritt ist die finanzielle Unterstützung eines zivilen Seenotrettungsschiffs mit der Übernahme einer Patenschaft. „Deine Stadt Rettet” verbindet Kommunen mit entsprechender Bereitschaft und stellt die Infrastruktur bereit, um sie in ihrem Vorhaben zu unterstützen. Zudem werden Informationsmaterialien sowie eine Online-Präsenz für kommunale Spendenaktionen bereitgestellt.
Teilnehmende Kommunen können den Kontakt zu weiteren Kommunen herstellen und sie dabei unterstützen, ebenfalls Teil der Aktion zu werden und in ihren kommunalen Parlamenten über dieses Vorhaben zu beraten. Bei Zustimmung wird mit den Bürger*innen der jeweiligen Stadt eine Spendensammelaktion gestartet. Der gesammelte Betrag und die Mittel der Stadt ergeben schließlich die Fördersumme für die Patenschaft der SEA-EYE 4.