Regensburger Seenotretter*innen stellen sich zukünftigen Herausforderungen
Mitglieder würdigen besondere Verdienste von Gründer Michael Buschheuer
- Sea-Eye-Mitgliederversammlung wählt neuen Vereinsvorstand
- Herausforderungen durch weiteren Professionalisierungsbedarf
- Besondere Würdigung des Vereinsgründers Michael Buschheuer
- ALAN KURDI absolviert Werftaufenthalt in Spanien
Am Samstag trafen sich mehr als 60 der insgesamt 500 Vereinsmitglieder von Sea-Eye zur jährlichen Mitgliederversammlung in Regensburg. In einer achtstündigen Sitzung stellte sich das höchste Vereinsgremium den aktuellen Fragestellungen.
So wählte die Mitgliederversammlung den Hamburger Gorden Isler erneut zum Vereinsvorsitzenden. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Jan Ribbeck aus Kempten im Amt bestätigt. Ebenfalls in der Verantwortung blieben der Regensburger Günther Schmidt und der Weidener Dominik Reisinger. Neu im Vorstand ist Lena Meurer. Der Vorstand von Sea-Eye arbeitet nach wie vor ehrenamtlich.
In einer offenen Aussprache ging es insbesondere um die Zukunft der Regensburger Seenotretter*innen. So war man sich darin einig, dass die internationale Staatengemeinschaft derzeit erfolgreicher darin ist, neue Fluchtursachen zu schaffen als sie zu beseitigen. Nie waren so viele Menschen auf der Flucht wie heute. Staatliche Akteure haben die Seenotrettung im zentralen Mittelmeer gänzlich eingestellt und überlassen die dortigen Seenotfälle der sogenannten libyschen Küstenwache. An zivile Seenotrettungsorganisationen werden zunehmend höhere Anforderungen gestellt. Viele mussten aufgeben. Sea-Eye ist mit der ALAN KURDI weiter einsatzfähig. Die Mitglieder wollen mit ihrem Schiff weiter Menschenleben retten, weil es einfach notwendig bleibt. Der Verein wird seine Professionalisierungsstrategie daher weiter fortsetzen und durch Gründung einer Sea-Eye-Akademie noch mehr Menschen dazu befähigen, ehrenamtliche Seenotretter*innen zu werden.
Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung des Regensburgers Michael Buschheuer. Der Verein wurde vor 4 Jahren auf seine Initiative hin gegründet. Michael Buschheuer selbst war zur „Young Security Conference“ im Kontext der parallel stattfindenden Münchener Sicherheitskonferenz als Referent eingeladen worden und konnte deshalb nicht an der Versammlung teilnehmen. Die Mitglieder beschlossen seine besondere Bedeutung und würdigten seine beispielhafte Courage und seinen unermüdlichen Einsatz für Sea-Eye e. V.
„Als Gründer ist Michael Buschheuer in besonderer und wiederholender Weise zu würdigen. Wir sehen in Michael einen sehr wichtigen und unglaublich engagierten Repräsentanten“, sagte Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e. V.
Das Sea-Eye-Schiff ALAN KURDI absolviert derweil einen Werftaufenthalt in der spanischen Stadt Burriana. Mehr als 60 ehrenamtliche Helfer*innen bereiten das Schiff auf das Einsatzjahr 2020 vor. Nach Absolvierung der Werft soll die ALAN KURDI für den Rest des Jahres wieder einsatzfähig sein.