Palermos Bürgermeister Leoluca Orlando wird Ehrenmitglied bei Sea-Eye
Sea-Eye errichtet Seenotrettungsstützpunkt auf Sizilien
Am Samstag empfing Bürgermeister Leoluca Orlando die Sea-Eye-Vorstände Jan Ribbeck und Gorden Isler im Rathaus von Palermo. Orlando ist in Italien der wohl lauteste politische Unterstützer der zivilen Seenotretter*innen und der Menschenrechte, für die sie eintreten. In der Zeit von Salvinis „geschlossenen Häfen“ machte er immer wieder deutlich, dass Palermos Häfen für aus Seenot gerettete Menschen offen blieben. Orlando unterstützt auch das Bündnis United4Rescue, ernannte verschiedene Seenotretter*innen zu Ehrenbürger*innen von Palermo und nutzte seinen politischen Einfluss, um die Arbeit der Hilfsorganisationen zu erleichtern.
Deshalb hat Sea-Eye nun Leoluca Orlando die Ehrenmitgliedschaft im Verein von Sea-Eye angeboten, um sein unersetzbares Engagement höchstmöglich zu würdigen. Mit den Worten „es ist mir eine große Ehre“ willigte er sichtlich gerührt ein und nahm eine Urkunde der Regensburger Seenotretter*innen entgegen.
„Orlandos Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenrechte ist sehr viel älter als Sea-Eye. Ihn auf diese Weise wertschätzen zu dürfen, ist auch eine besondere Ehre für uns“, betonte Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e. V.
Ribbeck und Isler informierten Orlando über die weiteren Pläne der Organisation. So beabsichtige Sea-Eye, zukünftig mit der ALAN KURDI von Sizilien aus in Rettungseinsätze zu starten und einen Seenotrettungsstützpunkt in Palermo zu errichten.
„Durch die kürzeren Anfahrten schonen wir unsere Ressourcen und erhöhen unsere Anwesenheitszeiten in der libyschen Such- und Rettungszone. Wir erhoffen uns so vor allem, mehr Menschenleben retten zu können“, sagte Jan Ribbeck, stellvertretender Vorsitzender von Sea-Eye e. V.
Aufgrund der rigiden Innenpolitik unter Matteo Salvini musste die ALAN KURDI in 2019 immer wieder von Spanien starten. Die Crews und Geretteten erlebten zahlreiche unwürdige Blockaden. Leoluca Orlando sicherte seine weitere Unterstützung für die Zukunft zu und bat Sea-Eye wiederum, immer offen über die Bedarfe der Rettungskräfte zu sprechen.
„Wir sind unendlich dankbar für einen Verbündeten wie Leoluca Orlando, denn im Vergleich zu den größeren Organisationen bleiben unsere Möglichkeiten sehr limitiert. Dass wir Hilfe brauchen, ist kein Geheimnis“, so Ribbeck weiter.
Die ALAN KURDI soll Mitte März die spanische Werft verlassen und in die libysche Such- und Rettungszone zurückkehren.