United4Rescue und Sea-Eye stellen neues Bündnisschiff SEA-EYE 4 vor

Neues Bündnisschiff: SEA-EYE 4

Das Bündnis für Seenotrettung United4Rescue, dem mittlerweile mehr als 660 Bündnispartner angehören, will den Kauf und maßgeblich auch den Umbau des neuen Rettungsschiffes SEA-EYE 4 finanzieren.

Das ehemalige Offshore-Versorgungsschiff (Baujahr 1972, 55 m lang, 11 m breit) wird aktuell zum Rettungsschiff umgebaut und durch die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye e. V. betrieben. Die SEA-EYE 4 ist deutlich größer als die ALAN KURDI, das derzeitige Rettungsschiff der Organisation. Sea-Eye hat seit Anfang 2016 rund 15.000 Menschen im Mittelmeer das Leben gerettet.

SEA-EYE 4: Werftarbeiten

Wir sind United4Rescue sehr dankbar. Ohne die Unterstützung durch das Bündnis wäre der Kauf eines so großen Schiffes für uns unvorstellbar geblieben“, sagt Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e. V.

„Seit unserer ersten Aktion für Sea-Watch bekommen wir enorm viel Unterstützung, sodass wir beschlossen haben: Wir schicken noch ein Schiff!“ sagt Sandra Bils, Gründungsmitglied von United4Rescue. „Fast täglich erreichen uns schreckliche Nachrichten von unbeantworteten Notrufen und Schiffsunglücken im Mittelmeer. Es kann nicht angehen, dass nicht ausreichend Rettungsschiffe zur Verfügung stehen.“

Keine sicheren Fluchtwege

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union ignorieren ihre Pflicht zur Seenotrettung. Sie weigern sich, ihrer staatlichen, humanitären Aufgabe im Mittelmeer nachzukommen. Weil es zudem kaum sichere legale Fluchtwege gibt, wagen weiterhin viele Menschen die lebensgefährliche Überfahrt über das Mittelmeer. Das Einsatzgebiet ist sehr groß und es gibt nur eine Handvoll Rettungsschiffe – ein weiteres ziviles Rettungsschiff ist daher dringend notwendig.

SEA-EYE 4: Werftarbeiten

Zudem wird die zivile Seenotrettung immer wieder aus politischen Gründen und mit bürokratischen Schikanen blockiert. United4Rescue unterstützt Rettungsorganisationen auch dabei, neue technische Auflagen zu erfüllen oder die festgesetzten Schiffe mit gerichtlichen Mitteln freizubekommen.

Aufgrund ihrer Größe und Ausstattung wird die SEA-EYE 4 in der Lage sein, mehr Menschen aufzunehmen und zu versorgen als die bisherigen Sea-Eye-Schiffe. Bis das vierte Schiff der Regensburger Seenotretter*innen einsatzfähig ist, sind umfassende Werftarbeiten notwendig.

United4Rescue finanziert Kauf und Umbau der SEA-EYE 4

United4Rescue will neben dem Kaufpreis auch maßgeblich den Umbau des Rettungsschiffes finanzieren. Insgesamt will sich das Bündnis mit 434.000,00 € am Projekt beteiligen. Um die SEA-EYE 4 möglichst schnell in den Einsatz schicken zu können, hat United4Rescue eine Spendenkampagne auf der Website www.wirschickennocheinschiff.de gestartet.

SEA-EYE 4: Werftarbeiten

Gemeinsam mit Partner*innen wie United4Rescue sind wir auf einem guten Weg. Aber um die SEA-EYE 4 fertig auszurüsten und in den Einsatz zu schicken, benötigen wir noch weitere Unterstützung“, so Isler.

„Die Notwendigkeit, dass unser Bündnis noch ein Schiff schickt, ist eigentlich ein Skandal. Es ist ein Unding, nein, ein Armutszeugnis, dass die europäischen Staaten ihrer Verpflichtung zu retten nicht nachkommen. Wir werden diesem politischen Versagen nicht tatenlos zusehen“, sagte Bils.