Unfreundliche Begrüßung in Olbia

Menschen frieren den gesamten Tag in Kälte und Regen

Am Freitagmorgen durfte die ALAN KURDI wie angekündigt in den Hafen von Olbia einlaufen. Doch die italienischen Behörden weigerten sich, alle Geretteten an Land gehen zu lassen. Den ganzen Tag froren die Menschen in Decken gehüllt an Bord der ALAN KURDI, denn es regnete schwer und ein kalter Wind fegte über den Hafen.

Frierende Gerettete mit Decken im Regen

Nachdem der Kapitän mehrere Stunden insistierte, gaben die Behörden an, dass alle Menschen die ALAN KURDI verlassen dürften. Daraufhin konnten die ersten der 125 Geretteten von Bord gehen. Gegen 20:30 Uhr stoppten die italienischen Behörden diesen Vorgang, obwohl noch viele Menschen an Bord sind. Die verbliebenen 61 Menschen sollen bis morgen früh in Kälte und Wind an Deck der ALAN KURDI bleiben.

Kind mit Rettungsring

Italien zeigt sich hier von seiner hässlichsten Seite. Auf diesem Schiff warten Menschen, die aus einem Bürgerkriegsland geflohen sind, darauf, dass man ihnen einen warmen Platz zum Schlafen gibt. Ist das zu viel verlangt?, fragt Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e. V.

Die geretteten Menschen ertrugen diese Tortur den gesamten Tag mit großer Geduld.

Der Crew der ALAN KURDI wurde bereits eine 14-tägige Quarantäne angekündigt, so wie es zuvor bei anderen Schiffen ebenfalls verordnet wurde. Die Bitte des Kapitäns, nach der Ausschiffung weiter nach Marseille fahren zu dürfen, wurde abgelehnt.

Kapitän der ALAN KURDI
Joachim Ebeling, Kapitän der ALAN KURDI