Das Sterben geht auch 2021 weiter

Mindestens 105 Menschen verloren im Januar bereits ihr Leben im Mittelmeer

Der erste Monat in diesem Jahr ist noch nicht vorbei und es gibt bereits 105 dokumentierte Fälle von geflüchteten Menschen, die ihr Leben im Mittelmeer verloren haben. 105 Menschen, die wir als Europäische Union im Mittelmeer verloren haben.

105 Menschen haben gehofft, in diesem Jahr in der Europäischen Union Sicherheit und Frieden zu finden. Sie sind auf ihrer Flucht gestorben, weil die internationale Gemeinschaft sich nicht um sie gekümmert und sie stattdessen da draußen auf dem Meer völlig alleine gelassen hat. Schon wieder mussten 105 Menschen ertrinken, weil es noch immer keine staatliche Seenotrettung gibt. Stattdessen werden die zivilen Seenotrettungsorganisationen von Regierungen und Behörden der EU-Mitgliedsstaaten insbesondere auch vom deutschen Innenministerium und der italienischen Küstenwache behindert und blockiert.

Dabei steht auch fest, dass dies bloß die Zahl der Toten ist, die von der Internationalen Organisation für Migration offiziell dokumentiert werden konnte. Die Dunkelziffer liegt dabei noch wesentlich höher, denn viele Körper verschwinden im Meer und erscheinen nicht mal als Zahl in der Statistik. Für die Angehörigen derer, die auf See verschollen oder ertrunken sind, sind diese Menschen keine Zahlen in einer Statistik. Stattdessen müssen sie damit leben, dass sie keine Gewissheit haben, was mit ihren Müttern und Vätern, Onkeln und Tanten, Söhnen und Töchtern, Schwestern und Brüdern oder ihren Freund*innen passiert ist.

Jedes einzelne Menschenleben ist kostbar, jede Person hat das Recht auf ein Leben in Sicherheit und Freiheit. Wir werden auch 2021 alles in unserer Macht Stehende tun, um so viele Menschen wie möglich vor diesem grauenhaften Schicksal auf See zu bewahren.

Kämpfen Sie gemeinsam mit uns dafür, dass dieses sinnlose Massensterben endlich aufhört. Derzeit bauen wir die SEA-EYE 4 zum Rettungsschiff um und planen im Frühjahr in den Einsatz aufzubrechen. Dafür benötigen wir aber noch Spenden. Bitte helfen Sie uns.

Bei dem Titelfoto handelt es sich um ein Symbolbild.